Hannover – Wie sieht die Wietze von oben und von unten aus? Welche Pflanzen und Tiere leben im und am Gewässer und wie haben sich Flora und Fauna in den vergangenen Jahren verändert? Genau diese besonderen Perspektiven auf und besonderen Einblicke in den rund 38 Kilometer langen Fluss nördlich von Hannover bietet ein neuer Dokumentarfilm, der in Zusammenarbeit zwischen dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und dem Unterhaltungsverband Wietze (UHV Wietze) entstanden ist. Mit Drohnen wurde die gesamte Wietze gefilmt, zudem kamen Unterwasserkameras zum Einsatz. Die Aufnahmen zeigen, wie Projekte zur Renaturierung den Zustand des Flusses für Flora und Fauna verbessert haben.
„Der Wietze im Drohnenflug und unter Wasser zu folgen, ist ein Abenteuer und eine Einladung zum Nachdenken, Staunen und Lernen. Der Film ist ein guter Beweis für das Zusammenspiel von Mensch und Natur und er verdeutlicht, wie Projekte zur Renaturierung einen Fluss wieder mehr in Richtung Natürlichkeit verwandeln können“, erklärt Dr. Astrid Deek, Geschäftsbereichsleiterin „Wasserwirtschaft“ in der NLWKN-Betriebsstelle Süd in Braunschweig. Der Film zeigt beispielsweise anschaulich, wie ein naturnaher Flusslauf mit unterschiedlichen Wassertiefen, verschiedenen Strömungsgeschwindigkeiten, schattenspendenden Bäumen und Nebengewässern in der Aue, das Wasser in der Landschaft halten kann.
Um den Zustand der Wietze kontinuierlich zu verbessern, arbeitet der NLWKN im Rahmen der Gebietskooperation Fuhse-Wietze eng mit dem UHV Wietze zusammen. Dieser ist für die Unterhaltung des Gewässers zuständig und kümmert sich beispielsweise um das Mähen der Böschungen und das Krauten der Flusssohle. Zu den Aufgaben des UHV Wietze gehört aber auch, die Bewirtschaftungsziele der von der EU erlassenen Wasserrahmenrichtlinie – kurz WRRL – umzusetzen. Beispielsweise soll die Durchgängigkeit der Gewässer wiederhergestellt werden, damit Fische und andere Lebewesen künftig wieder ihren natürlichen Wanderrouten folgen können. Um die Ziele der WRRL zu erreichen, führt der UHV Wietze gemeinsam mit dem NLWKN sowie den Landkreisen und Gemeinden vor Ort Renaturierungsprojekte für eine natürliche Entwicklung der Wietze durch. „Wir bedienen uns modernster Techniken, um einen guten Überblick über die Situation vor Ort zu gewinnen. Durch die Drohne haben wir detaillierte Aufnahmen über die Schönheiten, aber auch der Belastungsschwerpunkte der Wietze bekommen und konnten Maßnahmen gezielt umsetzen“, erklärt UHV-Geschäftsführerin Astrid Baarck. Das Filmmaterial habe den Akteuren vor Ort viele wichtige Informationen, die für die Renaturierung erforderlich waren, geliefert.
Um diese Eindrücke zu teilen, sei die Idee für den Dokumentarfilm entstanden. „Wir wollen auch in der Öffentlichkeit für das Anliegen natürlicher Flussgebiete werben. Unser Film soll anderen Mut machen, an den Gewässern zu arbeiten und mehr Natur an die Flüsse zurückzubringen“, betont Astrid Deek.
Hintergrundinformationen zum Film
Der Film ist auf der Website des NLWKN und auf dem Youtube-Kanal des UHV Wietze zu sehen. Finanziert wurde das Projekt im Rahmen der Gebietskooperation Fuhse-Wietze zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG WRRL) mit bereitgestellten Haushaltsmitteln des Landes Niedersachsen. Die Gebietskooperation Fuhse-Wietze wurde im Jahr 2005 gegründet. Dort kommen sämtliche Interessengruppen zusammen, um bei der Umsetzung der WRRL vor Ort mitzuwirken. Den Vorsitz der Gebietskooperation stellt der Wasserverband Peine und die Geschäftsführung nimmt die NLWKN Betriebsstelle Süd vom Standort Braunschweig aus wahr.