Bei Starkregen richtig handeln
Allein im Jahre 2018 haben Starkregenereignisse zu Schäden von mehr als 2.6 Milliarden Euro in Deutschland geführt. Obwohl Städte und Kommunen, wie auch das Land und der Bund für die Starkregenvorsorge verantwortlich sind, entbindet dies Bürgerinnen und Bürger nicht von ihrer Eigenverantwortung, Haus und Grund zu schützen.
Was tue ich, um mich und mein Haus vor Starkregen zu schützen?
Starkregen kann schwere Schäden an Häusern verursachen, doch gibt es Möglichkeiten, das Schadensrisiko erheblich zu reduzieren. Straßenbezogene Starkregenrisiko- und -gefahrenkarten, die Fließgeschwindigkeiten und Wassertiefen für unterschiedliche Szenarien beinhalten, werden vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bereitgestellt.
Beachten Sie frühzeitige Warnungen
- Halten Sie sich bei Vorhersagen von schwerem Gewitter oder starken Regenfällen über Warn-Apps wie NINA oder des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auf dem Laufenden.
- Nehmen Sie Warn- und Verhaltenshinweise ernst.
Treffen Sie eigene Vorkehrungen
- Überprüfen und Reinigen von Dachrinnen und Abflüssen, um sicherzustellen, dass das Wasser frei abfließen kann.
- Überprüfen und Abdichten von Fenstern und Türen sowie ggf. das Bereithalten von Sandsäcken, um Türen und Kelleröffnungen abzudichten.
- Packen Sie eine Tasche mit Notfallgepäck und legen Sie eine Dokumentenmappe an, damit Sie in Not alles Wichtige sofort griffbereit haben.
- Beschaffen Sie sich im Vorfeld Sandsäcke und stellen Sie Befüllungsmöglichkeiten sicher.
DIE GEMEINDEVERWALTUNG STELLT KEINE SANDSÄCKE FÜR DIE EIGENVORSORGE ZUR VERFÜGUNG
Verhalten bei Starkregen
- Vermeiden Sie es, durch überflutete Straßen oder Gebiete mit starker Wasserströmung zu gehen oder zu fahren.
- Suchen Sie höher gelegene Bereiche auf und vermeiden Sie den Kontakt mit elektrischen Leitungen und Metallstrukturen, um die Gefahr von Blitz- oder Stromschlägen zu verringern
- Gehen Sie nicht in den Keller und betreten Sie keine Tiefgaragen.
- Betreten Sie auf keinen Fall Räume, in denen bereits Wasser steht. Bei Starkregen können die Wasserstände innerhalb kürzester Zeit rapide ansteigen. Es droht die Gefahr weggerissen zu werden oder zu ertrinken!
- Vermeiden Sie den Kontakt mit überschwemmten Wasser, da dieses möglicherweise verschmutzt ist und gesundheitsschädliche Stoffe enthalten kann.
- Vermeiden Sie es auch, durch strömendes Wasser zu gehen, da es Sie umreißen und verletzen könnte.
Bauliche Maßnahmen
Starkregen kann Schäden an Häusern verursachen, doch mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das Risiko deutlich minimieren. Hier sind einige Tipps, die dazu beitragen, das Risiko für Ihr Haus zu mindern.
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- Standortwahl: Wählen Sie bei Neubauten ein Grundstück mit bedacht. Vermeiden Sie Flächen in Hanglagen oder nahe Gewässern. Nutzen Sie Bebauungspläne und Gefahrenkarten.
- Begrünung von Dächern: Eine Dachbegrünung kann Regenwasser speichern und die Kanalisation entlasten.
- Entsiegelung: Versiegelte Flächen reduzieren, stattdessen wasserdurchlässige Bodenbeläge verwenden. Das fördert die Versickerung von Regenwasser.
- Fenster und Türen: Installieren Sie wasserdichte Kellerfenster und -türen, um Wasserschäden vorzubeugen.
- Rückstausicherung: Installieren Sie eine Rückstausicherung, um zu verhindern, dass Wasser aus der Kanalisation in Ihr Haus gelangt.
- Hauseingang erhöhen: Erhöhen Sie Lichtschächte und Hauseingänge um mindestens 15 cm, um Regenwasser fernzuhalten.
- Dachentwässerung optimieren: Sorgen Sie für gut dimensionierte und regelmäßig gereinigte Dachrinnen. Stellen Sie sicher, dass diese hinter einer Rückstausicherung angeschlossen sind.
- Nachbarschaft beachten: Achten Sie darauf, dass Maßnahmen kein Regenwasser auf Nachbargrundstücke umleiten. Setzen Sie eventuell Projekte gemeinsam um.
- Schutz durch Überdachungen: Überdachte Kellereingänge und Abdeckungen für Lichtschächte reduzieren den Wassereinfall.
- Empfindliches im Keller schützen: Lagern Sie wichtige Gegenstände nicht im Keller oder stellen Sie sie erhöht auf.