Klimafolgenanpassung: Tipps für den Alltag

Klimafolgenanpassung: Tipps für den Alltag

Die Veränderung des Klimas bringt auch Veränderungen für den Alltag mit sich. Obwohl diese nicht unbedingt schlagartig auftreten (Extremwetterereignisse sind hier ausgenommen), ist es dennoch wichtig, sich an diese Veränderungen anzupassen. Basierend auf dem Ratgeber "Klimaanpassung (für) Zuhause" des Bundesverbandes Die Verbraucher Initiative e.V., welcher vom Umweltbundesamt unterstützt bzw. gefördert wird, erhalten Sie im Folgenden Tipps für den Alltag, um ihr Zuhause sicherer in Zeiten des Klimawandels zu gestalten.

GRUNDSÄTZLICHES

  • Versicherungsschutz

    • Eigentümer*innen: Abschluss einer Wohngebäude- und Elementarversicherung empfohlen.
    • Mieter*innen: Hausratversicherung als Mindestschutz; ggf. Elementarversicherung für Hausrat in Risikogebieten.
    • Versicherer regelmäßig über Veränderungen am Gebäude oder Inventar informieren.
  • (Wetter-)Warnungen zuverlässig erhalten

    • Installieren Sie die WarnWetter-App des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
    • Nutzen Sie die NINA-Warn-App des Bundesamts für Bevölkerungsschutz.

    Beachten Sie: Extremwetter kann plötzlich auftreten – Vorwarnzeiten sind oft kurz.

HITZE & DÜRRE

  • Sonnenschutz

    • Fenster und Türen schützen: Außenjalousien, Rollläden oder Fensterläden installieren – außenliegender Sonnenschutz ist am effektivsten. Mieter*innen sollten mit Vermieter*innen Lösungen besprechen.
    • Freiflächen beschatten: Balkone und Terrassen mit Markisen, Sonnensegeln oder Begrünung vor direkter Sonne schützen.
    • Höhere Etagen beachten: Die Hitzebelastung nimmt mit der Höhe des Gebäudes zu.
  • Isolierung & Fassade

    • Dämmung prüfen: Regelmäßig Isolierung, Dichtungen und Dachbahnen kontrollieren – UV-Strahlung kann sie spröde machen. Nachrüsten senkt Energiekosten und verbessert das Raumklima.
    • Fassade inspizieren: Nach Hitzesommern auf Risse prüfen – Trockenheit kann das Fundament beeinträchtigen. Auch Holz kann sich verziehen.
    • Helle Farben nutzen: Durch den Albedo-Effekt reflektieren helle Fassaden und Dächer Sonnenlicht und reduzieren Überhitzung.
  • Garten & Außenbereiche

    • Wasser effizient nutzen: Beete, Hecken und Rasen frühmorgens per Tropfbewässerung versorgen – nicht bei Sonne oder Wind gießen.
    • Boden schützen: Mulchen, auflockern und heimische, hitzeresistente Pflanzen fördern, um Wasseraufnahme zu verbessern.
    • Bäume pflegen: Junge Bäume mit Stammschutzfarbe vor Rissen bewahren, Bewässerungsbeutel nutzen und Straßenbäume mitgießen.
    • Regenwasser sammeln: Regentonnen oder Zisternen nutzen – in manchen Kommunen gibt es Gebührenvorteile.
    • Brandschutz beachten: Dach und Fassade feuerfest halten, Löschquellen bereithalten, brennbare Materialien vom Haus fernhalten.
  • Autos & Fahrzeuge

    • Schatten nutzen: Auto möglichst im Schatten parken oder mit einer Plane schützen.
    • Technik prüfen: Kühlflüssigkeit und Klimaanlage regelmäßig warten.
    • Reifendruck kontrollieren: Hitze lässt Reifen ausdehnen – erhöhtes Risiko für Schäden.

STARKREGEN & STURM 

(detailliertere Maßnahmen bei Starkregen entnehmen Sie bitte hier)

  • Dach & Fassade

    • Dach regelmäßig prüfen: Nach Stürmen auf fehlende oder lockere Ziegel achten, ggf. Fernglas nutzen. In Risikogebieten können Sturmklammern sinnvoll sein.
    • Regenrinnen reinigen: Mindestens 1–2 Mal pro Jahr von Laub befreien, um Wasserschäden zu vermeiden – Laubfanggitter helfen.
    • Fassaden checken: Schäden frühzeitig erkennen und beheben, um Feuchtigkeitseintritt zu verhindern.
    • Blitzschutz warten: Regelmäßige Überprüfung schützt vor steigenden Gewitterrisiken.
    • Dach- & Fassadenbegrünung erwägen: Sorgt für Wärmedämmung, Hitzeschutz und bessere Luftqualität – Fördermöglichkeiten prüfen!
  • Fenster & Türen

    • Fenster & Türen abdichten: Zugluft vermeiden, um Schäden und Energieverluste zu reduzieren.
    • Schutzvorrichtungen nutzen: Fensterläden bei Unwetter schließen – bei Austausch hagelfeste Modelle wählen.
    • Dachfenster sichern: Geschlossen halten, wasserdichte Modelle oder Sicherheitsglas in Erwägung ziehen.
    • Lichtschächte & Keller schützen: Abdeckungen und Wasserabläufe regelmäßig prüfen und ggf. nachrüsten.
  • Garten & Außenbereich

    • Lose Gegenstände sichern: Gartenmöbel, Deko und Mülltonnen sturmsicher verstauen – selbst kleine Objekte können gefährlich werden.
    • Bäume regelmäßig prüfen: Standfestigkeit kontrollieren, trockengeschädigte Äste/Bäume entfernen, Nachbar*innen einbeziehen.
    • Garage/Carport nutzen: Fahrzeuge und Geräte vor Unwetterschäden schützen.
    • Flächen entsiegeln: Steingärten reduzieren, Wege und Einfahrten mit durchlässigen Materialien gestalten – Fördermöglichkeiten prüfen.
    • Entwässerung optimieren: Drainagerohre, Sickerschächte oder Rigolen in Erwägung ziehen, besonders bei älteren Häusern.
    • Sandsäcke bereithalten: Balkone und Terrassen vor plötzlichem Wassereintritt sichern.
  • Unterwegs

    • Draußen bleiben ist gefährlich: Bei Sturm, Gewitter & Hagel nicht ins Freie – in Parks und Wäldern drohen herabfallende Äste und umstürzende Bäume!
    • Tiefgaragen meiden: Bei Starkregen besteht Überschwemmungsgefahr – Wasser und Strom sind lebensgefährlich!
    • Tunnel und Unterführungen nicht nutzen: Bei Hochwasser schnell einen sicheren Ort aufsuchen.

HOCHWASSER & ÜBERSCHWEMMUNGEN

(detailliertere Maßnahmen bei Hochwasser entnehmen Sie bitte hier)

  • Kellerschutz (gilt auch bei Starkregen)

    • Rückstauklappen prüfen: Wasseranschlüsse und Toiletten gegen Abwasser-Rückstau absichern, regelmäßig warten.
    • Keller schützen: Fenster und Türen geschlossen halten – in Risikogebieten wasserdichte Modelle in Betracht ziehen.
    • Wertgegenstände erhöht lagern: Maschinen und wichtige Objekte nicht im Keller aufbewahren.
    • Außenwände versiegeln: Wasserfeste Beschichtung für Kellerwände und -böden nutzen.
    • Bodenschwellen nachrüsten: Eingänge vor Wassereintritt sichern.
    • Ölheizung absichern: Tank und Brenner schützen oder auf klimafreundliche Alternativen umsteigen.
    • Tauchpumpe bereithalten: Eindringendes Wasser schnell abpumpen – im Notfall Nachbar*innen um Hilfe bitten.
    • Lebensgefahr bei Überflutung!: Überflutete Räume mit elektrischen Geräten nicht betreten – Strom abschalten und Feuerwehr (112) rufen.
  • Hochwasserschutz

    • Barrieren bereithalten: Sandsäcke oder mobile Dammbalken vorrätig halten.
    • Gefährliche Stoffe sichern: Chemikalien und Kraftstoffe hochwassersicher lagern, um Umweltverschmutzung zu vermeiden.
    • Wichtige Dokumente schützen: In oberen Etagen oder digital in der Cloud sichern.
  • Notfallvorsorge

    • Evakuierungsplan prüfen: Falls vorhanden, frühzeitig damit vertraut machen.
    • Hochwasser-App installieren: Regionale Warn-Apps unter www.hochwasserzentralen.de nutzen.
    • Notfallkontakte bereithalten: Alle Haushaltsmitglieder über wichtige Nummern und Treffpunkte informieren.
    • Nachbarschaftshilfe planen: Bedürftige Personen (z. B. ältere Nachbar*innen) im Blick behalten.
    • Notfallgepäck packen: Wichtige Dinge wie Medikamente, Hygieneartikel und Kleidung griffbereit halten.